Sich selbst zu erkennen ist eine Erleichterung, die den ganzen Körper bewegt. Sich in der ganzen Tiefe der Seele zu erkennen und zu erfahren, was für ein Gefühl!
Verhaltensmerkmale, Muster, Rollen sind auf einer viel tieferen Ebene noch einmal zu erkennen und auf die eigene Hochsensibilität zurückzuführen.
Erstmalig stellen sich Fragen, wie z. B.:
- Warum ist mir wichtig, dass es den Anderen gut geht?
- Warum dreht sich in meinem Leben alles um die Anderen?
- Warum habe ich das unbändige Gefühl, meine Liebsten retten zu wollen?
- Warum brauche ich mehr Sicherheit als Andere?
- Warum reagiere ich aufgelöst, wenn sich vermeindliche Sicherheiten verabschieden?
- Warum komme ich in einen Raum und weiß sofort, welche Stimmung unter und zwischen den Menschen herrscht?
- Warum halte ich es in Menschenmengen nur schwer aus?
- Warum kann ich nicht länger als 10 Minuten Radio hören?
All diese Fragen finden plötzlich eine sinnhafte Erklärung.
AlsHochsensibler agiert man überwiegend in dem Modus des Neugeborenen-Ichs, welches damals um das Überleben kämpfen musste. Alles wurde fortan überwacht und beobachtet, sonst wäre das Überleben nicht gewährleistet. Im übrigen ist jedes Neugeborene urinstinktiv auf Überleben geprägt. Hier geht es aber über das notwendige Maß hinaus. Während jedes andere Neugeborene-Ich sich altersgemäß weiter entwickelt und die Entwicklungsstadien durchläuft, ist der Hochsensible in dem traumatisierten Neugeborenen-Ich stehen geblieben. Mit der Zeit wird auch das Erwachsenen-Ich entwickelt, aber zunächst hat das Neugeborenen-Ich und die Hochsensibilität – die sich daraus entwickelt hat – Vorrang.
Der Hochsensible geht stark in die Ko-Emotion bzw. Ko-Existenz und absorbiert im Übermaß die Gefühle der Anderen und er-lebt diese, wie die eigenen.
Die Kehrseite der Medailie ist, die Feinfühligkeit, die gute Anbindung an das Übergeordnete. Eine hohe spirituelle Kraft ist die Stärke, die der Hochsensible daraus für sich entwickelt. Diese Fähigkeiten können herausragend, in Heilberufen eingesetzt, der Menschheit dienen.
Zu akzeptieren, dass man sensibler ist, als unsere Mitmenschen ist eine große Herausforderung. Wie aber damit umgehen, ohne sich selbst zurück zu nehmen oder gar aufzugeben?
Die Hochsensiblen drechen sich fast ausschließlich um das Wohl der Lieben. Sie sind harmoniebedürftig, denn davon hängt ja ihr „Über-Leben“ ab. Sie nehmen sich in ihren Bedürfnissen zurück. Zweifeln eher an sich und ihren Selbst-Wert, als an dem der Anderen. So treten sie ständig auf der eigenen Intuition herum, da die Gewichtung bei den Anderen liegt.
Nun gilt es zum Einen, dieses Neugeborenen-Ich kennen zu lernen, sich den Bedürfnissen zu widmen und dafür Sorge zu tragen, dass diese erfüllt werden. Für das Gefühl des Schutzes und der Selbst-/Sicherheit zu sorgen.
Zum Anderen ist es wichtig, durch ein liebevolles Nein-sagen, wenn eigene Grenzen überschritten werden, wenn die Energie geraubt wird, sich für sich einzusetzen.
Das setzt voraus, dass Hochsensible lernen in sich hinein zu fühlen und den Mut zu haben, die eigene Wahrheit liebevoll zu kommunizieren.
Dann entsteht aus dieser Hochsensibilität eine wunderbare Stärke, die keiner lauten energischen Worte mehr bedarf.
Es ist ein intensiver Weg, der sicherlich nicht immer leicht fällt, aber er lohnt sich°
Quellhinweise zum Drei-Ich-Modell: Luca Rohleder; : http://www.hochsensiblepersonen.com/000000a61209b2001/neugeborenenich.html